Fliegende Ameisen treten typischerweise im Früh- oder Hochsommer auf, besonders bei warmem und windstillem Wetter. Zu dieser Zeit sind sie in großen Mengen im Garten zu sehen. Jede Ameisenart hat ihre eigene Phase für diesen Schwarmflug.
Obwohl sie größer als normale Ameisen wirken, handelt es sich einfach um die geflügelte Variante der bereits bekannten Arten, darunter vor allem die Gelbe Wegameise und die Schwarzgraue Wegameise.
Ameisen sind grundsätzlich nützliche Insekten, da sie ihre Jungen mit Insekten füttern und totes Material recyceln, ohne dabei Pflanzen zu schädigen. Dennoch können Probleme auftreten, wenn sie ihre Nester an ungünstigen Stellen bauen, in Häuser eindringen oder Blattlauspopulationen fördern.
Trockene und warme Orte wie Beete, Rasenflächen oder unter Steinplatten sind bevorzugte Standorte für ihre Nester. Besonders ärgerlich sind sie, wenn sie sich in Kübelpflanzen ansiedeln oder in die Wohnräume gelangen.
Fliegende Ameisen sind geschlechtsreife Männchen und Weibchen, auch als Jungköniginnen bekannt, die nur zur Paarungszeit auftreten und nicht dauerhaft im Bau bleiben. Die Männchen dienen lediglich der Fortpflanzung, während die Arbeiterinnen unfruchtbar sind.
Die Kolonie wächst kontinuierlich, da die Königin fortlaufend neue Arbeiterinnen und andere Mitglieder produziert. Zusätzlich legt sie Eier, aus denen Geschlechtstiere wie Männchen und zukünftige Königinnen schlüpfen.
Während des Schwarmflugs bleiben fliegende Ameisen zunächst im Bau oder auf nahen Pflanzen und warten auf ideales Flugwetter – warm, trocken und windstill. Sobald die Bedingungen passen, fliegen alle Individuen einer Art gleichzeitig aus. Dieser Hochzeitsflug dient allein der Paarung.
Die Jungköniginnen paaren sich mit mehreren Männchen und speichern deren Spermien für ihr ganzes Leben, das bis zu 20 Jahre dauern kann. Die Männchen sterben kurz nach der Paarung, während die Jungköniginnen neue Kolonien gründen oder in bestehende aufgenommen werden. Da ihre Flügel unterirdisch nutzlos sind, beißen sie diese nach dem Flug ab.
Fliegende Ameisen stellen für Menschen keine Gefahr dar und stechen oder beißen nicht, selbst wenn sie auf Kleidung oder ins Haar gelangen. Sie sind ausschließlich zur Partnersuche unterwegs und verweilen nicht lange an einem Ort. Daher ist es normalerweise nicht notwendig, sie aktiv zu bekämpfen.
Nach einigen Stunden ist der Schwarmflug üblicherweise vorbei, es sei denn, sie finden eine attraktive Nahrungsquelle.
Im Falle eines unerwünschten Eindringens ins Haus können fliegende Ameisen leicht ausgesperrt oder vertrieben werden. Öffnen Sie einfach Fenster oder Türen und verwenden Sie einen Föhn auf Kaltluft, um sie nach draußen zu leiten.
Ameisen meiden starke Gerüche, die ihre Orientierung stören, daher kann das Reinigen des Bodens mit Zitronenessig oder ähnlichen Mitteln hilfreich sein. Lesen Sie hierzu auch: Hausmittel gegen Ameisen
Wenn Sie sie dennoch entfernen möchten, bietet sich ein Staubsauger mit einem Nylonstrumpf über dem Rohr an, um sie einzufangen und draußen wieder freizulassen.
Vorbeugende Maßnahmen wie Fliegengitter an Fenstern und Türen helfen ebenfalls, fliegende Ameisen fernzuhalten, genauso wie Fliegen und Mücken. Diese Maßnahmen sind besonders effektiv, wenn sie bereits im Frühjahr ergriffen werden, um sich vor möglichen Plagegeistern im Sommer zu schützen.
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