Ein Igelhaus bauen? Ja. Ganz einfach und in kurzer Zeit realisiert, wir zeigen Ihnen wie Sie Igeln ein Zuhause bieten.
Der Klimawandel und der Verlust natürlicher Lebensräume zwingen Igel, sichere Rückzugsorte in Gärten zu suchen. Durch den Bau eines Igelhauses können Sie diesen Tieren helfen, einen geschützten Platz für den Winterschlaf zu finden und gleichzeitig zur Erhaltung der Igelpopulation beitragen.
Im Folgenden finden Sie verschiedene Bauideen und wichtige Hinweise, um ein Igelhaus selbst zu bauen.
Ein Igelhaus bietet Igeln einen sicheren Platz für den Winterschlaf. In den kalten Monaten halten Igel Winterschlaf in einem sogenannten Winternest, das sie selbst aus Laub, Moos und Gräsern bauen. Ein sicheres Winternest schützt den Igel vor Witterungseinflüssen und natürlichen Feinden. Ein gut platziertes Igelhaus kann auch Schäden an Gartenbauten verhindern, die Igel sonst als Unterschlupf nutzen würden.
Ein Igelhaus aus Laub ist eine naturnahe Variante. Besorgen Sie sich sechs Spalthölzer oder dicke Äste, die etwa einen Meter lang und zehn Zentimeter dick sind. Schichten Sie diese Hölzer zu einem Turm mit Hohlraum. Der Hohlraum verhindert, dass der Laubberg in sich zusammensackt und bietet dem Igel später Zugang von allen Seiten. Decken Sie den Hohlraum anschließend mit kleinen Hölzern ab und achten Sie darauf, dass der Boden unter dem Holzturm ebenerdig ist oder leicht erhöht, um Wasseransammlungen zu vermeiden.
Alternativ können Sie eine alte Holzkiste, einen Holzzuber oder einen Korb verwenden. Schneiden Sie Eingänge in die Gefäße oder halbieren Sie sie, um einen Schlafraum zu schaffen. Das Eingraben der Gefäße bietet zusätzlichen Schutz. Diese Methode ist besonders einfach und schnell umzusetzen.
Ein Igelhaus aus einem Blumentopf zu bauen ist eine einfache und zugleich wirkungsvolle Methode, Igeln einen sicheren Unterschlupf zu bieten. Besonders im Herbst, wenn die kleinen Stacheltiere auf der Suche nach einem Winterquartier sind, ist ein solches Unterschlupfangebot ideal. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie mit wenigen Handgriffen ein Igelhaus aus einem Blumentopf bauen können.
Einen großen Blumentopf aus Keramik oder Beton (idealerweise mindestens 30 cm Durchmesser)
Eine kleine Platte oder ein Stein als Dachschutz
Laub oder trockenes Gras zum Auspolstern
Eine Schaufel zum Eingraben
Wählen Sie einen ausreichend großen Blumentopf. Dieser sollte aus robustem Material wie Keramik oder Beton bestehen, da der Topf stabil sein und den Igel vor Raubtieren schützen soll.
Suchen Sie einen ruhigen, geschützten Platz in Ihrem Garten, vorzugsweise unter Büschen oder Bäumen. Der Standort sollte möglichst windgeschützt sein, damit der Igel nicht gestört wird.
Graben Sie den Blumentopf seitlich liegend so in die Erde ein, dass die Öffnung noch frei und zugänglich bleibt. Die Eingangsöffnung sollte leicht abfallend sein, damit kein Regenwasser ins Innere gelangt.
Platzieren Sie eine Steinplatte oder einen großen flachen Stein auf den Topf, sodass die Öffnung nicht direkt vom Regen erreicht wird. Dies dient als zusätzlicher Schutz und sorgt dafür, dass das Igelhaus trocken bleibt.
Legen Sie etwas trockenes Laub oder Gras in den Topf, um es den Igeln gemütlich zu machen. Diese Materialien bieten nicht nur Wärme, sondern auch Komfort.
Ein Blumentopf ist nicht nur einfach zu handhaben, sondern bietet den Igeln auch eine natürliche und sichere Behausung. Das Material des Topfes schützt vor Nässe und sorgt für ein gutes Mikroklima im Inneren. Durch das einfache Eingraben und den Schutz durch eine Platte ist das Igelhaus optimal gegen Fressfeinde abgesichert.
Mit dieser Methode können Sie einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten und Igeln in Ihrer Umgebung helfen, einen sicheren Überwinterungsplatz zu finden. Probieren Sie es aus und bieten Sie den kleinen Gartenbewohnern einen geschützten Raum, in dem sie sich wohlfühlen!
Eine weitere Möglichkeit ist der Bau eines Igelhauses aus Feldsteinen oder Ziegelsteinen. Stapeln Sie die Steine mit Lücken, um einen Hohlraum zu schaffen, und decken Sie diesen mit reichlich Laub, Erde oder Grassoden ab. Dies bietet dem Igel sowohl Schutz als auch eine gute Wärmeisolierung.
Eine klassische Variante ist der Bau des Igelhaus aus Holz, auch wir haben uns für diese Variante entschieden. Verwenden Sie unbehandeltes Holz, zum Beispiel von Fichte, Tanne, Weißbuche, Erle oder Eiche.
Sägen Sie aus der Vorderseite (Lange Platte) einen ca. 10x10 bis maximal 15x15cm großen Eingang. Wiederholen Sie das gleiche für die Innenwand im hinteren Bereich. Das sorgt dafür, dass der Igel später einen Eingangs- und einen Schlafbereich hat.
Bohren Sie alle Platten, die Sie zusammenschrauben müssen, einmal vor. Das verhindert das diese später brechen. Schrauben Sie dann die Vorderseiten und Seitenwände zusammen. Schrauben Sie im Aschluss noch die Innenwand fest.
Ein Boden ist nicht zwingend notwendig. Wenn Sie einen Boden einbauen möchten, achten Sie auf genügend Luftzirkulation.
Das Dach können Sie mit einer Folie noch vor dem Wetter schützen. Dann legen Sie das Dach einfach auf das Igelhaus und beschweren es mit ein paar Ziegelsteinen. Oder Sie befestigen das Dach mit Scharnieren und einem sicheren Verschluss.
Etwas trockenes Laub in das zusammengebaute Holz und fertig ist Ihr selbstgebautes Igelhaus.
Ein Igelhaus muss sicher vor natürlichen Fressfeinden wie Füchsen, Katzen und Ratten sein. Gegen Ratten hilft die Installation einer Rattenklappe, einer Schwingtüre, die Ratten davon abhält, in das Igelhaus einzudringen. Katzen und Füchse können durch kleine Eingangsöffnungen und eine stabile Konstruktion abgeschreckt werden. Ein Restrisiko bleibt jedoch immer bestehen.
Ein Igelhaus sollte einen Raum von etwa 30x30x30 cm bis 40x40x40 cm bieten, um auch Igeln mit Winterspeck genügend Platz zu bieten. Die Kosten für ein Igelhaus variieren je nach Materialien und Aufwand. Selbstgebaute Lösungen können kostengünstig sein, während gekaufte Igelhäuser, je nach Ausstattung und Material, teurer sein können.
Nun ist das Igelhaus fertig und Sie waren sehnsüchtig auf den Igel? Vielleicht sollten Sie den Igel in das Igelhaus locken. Dazu sollten Sie folgendes beachten: Das Igelhaus sollte aus witterungsbeständigem Material wie Holz bestehen und robust sowie wetterfest gebaut sein. (erledigt, wenn Sie die obigen Schritte beachtet haben)
Die Größe des Hauses sollte so bemessen sein, dass ein ausgewachsener Igel bequem hineinpassen kann, idealerweise mit einem Innenraum von etwa 30 x 30 cm. Ein Labyrinth-Eingang schützt vor Fressfeinden und hält das Innere trocken.
Platzieren Sie das Igelhaus an einem geschützten Ort in Ihrem Garten, zum Beispiel in einer Hecke oder unter einem Strauch. Der Eingang sollte nicht nach Norden oder in die Hauptwindrichtung zeigen, um Zugluft zu vermeiden. Es ist auch ratsam, das Haus auf eine Unterlage zu stellen, damit es nicht direkt auf dem Boden steht und so vor Feuchtigkeit geschützt ist.
Der beste Zeitpunkt, um ein Igelhaus aufzustellen, ist Mitte Oktober, wenn das Nahrungsangebot für Igel abnimmt und sie beginnen, ihre Winternester zu bauen. Bei andauernden Bodentemperaturen um null Grad Celsius suchen die Igel ihre Winterschlafplätze auf.
Um das Igelhaus attraktiv zu machen, können Sie es mit trockenem Laub, Heu oder Stroh auslegen. Diese Materialien sind ideale Nistmaterialien für Igel. Stellen Sie sicher, dass keine künstlichen Stoffe oder stark riechenden Materialien verwendet werden, da diese den Igel abschrecken könnten.
Eine weitere Möglichkeit, Igel anzulocken, ist die Bereitstellung von Futter und Wasser in der Nähe des Hauses. Wasser können Sie auch in Form eines Gartenteichs anbieten. Achten Sie nur auf einen nicht zu steilen Einstieg, damit der Igel einfach wieder rauskommt. (Gartenteich anlegen) Katzentrockenfutter oder spezielles Igelfutter sowie frisches Wasser sind geeignet. Vermeiden Sie jedoch Milch, da Igel diese nicht vertragen. Es ist wichtig, das Futter in einer flachen Schale anzubieten und regelmäßig zu überprüfen, ob es angenommen wird.
Lesetipp: Was fressen Igel?
Schließlich ist Geduld gefragt. Igel sind nachtaktive Tiere und es kann einige Zeit dauern, bis ein Igel das neue Haus entdeckt und akzeptiert. Durch die Bereitstellung eines geeigneten Hauses, der richtigen Platzierung und das Anbieten von Futter erhöhen Sie die Chancen, dass ein Igel das Igelhaus als neues Zuhause annimmt.
Ein Naturgarten ist ein igelfreundlicher Garten und dieser sollte viele natürliche Elemente wie Hecken, Teiche, Obstbäume, Steinmauern und Wiesen bieten. Vermeiden Sie die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger, mähen, düngen und wässern Sie den Rasen nicht ständig, schneiden Sie Hecken nicht zu häufig und lassen Sie Laubhaufen liegen.
Diese Maßnahmen helfen, den Lebensraum der Igel zu schützen und ihre Population zu fördern.
Wenn Sie ein Igelhaus bauen und Ihren Garten naturnah gestalten, können Sie einen wertvollen Beitrag zum Schutz dieser nützlichen Tiere leisten und ihnen einen sicheren Platz zum Überwintern bieten. Wir wünschen viel Spaß beim bauen!
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