Einfach Stichwort eingeben und sich inspirieren lassen.
Amphibien wie der Teichmolch spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen. Sie leben sowohl an Land als auch im Wasser und sind wichtige Indikatoren für gesunde Lebensräume.
Der Teichmolch ist einer der häufigsten Amphibien Mitteleuropas und ein faszinierender Vertreter unserer heimischen Tierwelt. Mit seiner auffälligen Wassertracht während der Paarungszeit, seiner doppelten Lebensweise an Land und im Wasser sowie seiner hohen Anpassungsfähigkeit bereichert er natürliche und naturnahe Gewässer.
Durch Schutzmaßnahmen und den Erhalt naturnaher Teichlandschaften kann jeder dazu beitragen, diese faszinierende Art zu bewahren.
In fast jedem naturnahen Teich lebt ein heimlicher Star: der Teichmolch. Er ist auch unter anderen Namen bekannt, wie Streifenmolch, Gartenmolch, Gefleckter Molch oder Kleiner Wassersalamander. Mit seiner faszinierenden Verwandlungskunst und seinem eindrucksvollen Balztanz begeistert er Naturfreunde ebenso wie Gartenbesitzer.
Als häufigster heimischer Molch zeigt der Teichmolch, wie reich unsere Gewässerwelt sein kann – wenn sie geschützt wird.
Teichmolche können leicht mit anderen heimischen Molcharten verwechselt werden. Hier eine Übersicht:
Art | Merkmale |
---|---|
Fadenmolch | Kleinere Körpergröße, dünnerer Schwanz, weniger ausgeprägter Rückenkamm |
Kammmolch | Deutlich größer (bis 18 cm), hoher, gezackter Rückenkamm |
Bergmolch | Männchen mit leuchtend orangefarbener Bauchseite ohne Flecken |
Karpatenmolch | Ähnlich dem Teichmolch, aber regional begrenzt im Karpatenraum |
Teichmolche führen ein Doppelleben: Im Frühling und Frühsommer sind sie im Wasser aktiv, den Rest des Jahres verbringen sie an Land. Sobald im Februar oder März die Temperaturen steigen, verlassen sie ihre Winterquartiere – meist unter Steinen, Laubhaufen oder Wurzeln – und wandern zu Laichgewässern.
Bevorzugt werden sonnige, pflanzenreiche Teiche, Pützen oder langsam fließende Gräben ohne Fische. Auch naturnahe Gartenteiche werden gerne angenommen. Wichtig: Sie müssen frei von Chemikalien sein und genügend Verstecke bieten.
Bei Gefahr verstecken sich Teichmolche zwischen Wasserpflanzen oder graben sich in den Teichboden ein. An Land nutzen sie Spalten, Laub und Steinhaufen als Versteckmöglichkeiten.
Im Sommer ziehen sich die adulten Molche wieder an Land zurück, wo sie unter Steinen, in Erdhöhlen oder in feuchten Spalten übernachten. Ihr Lebensraum bleibt dabei stets in der Nähe der Gewässer.
Die Paarungszeit der Teichmolche ist ein faszinierendes Schauspiel. Statt wie Frösche zu rufen, locken die Männchen ihre Partnerinnen mit Duftstoffen und einer Art Tanz. Besonders auffällig: der hoch aufgerichtete, gewellte Kamm des Männchens in der Wassertracht.
Nach erfolgreicher Balz nimmt das Weibchen ein vom Männchen abgelegtes Samenpaket (Spermatophore) auf. Einige Tage später beginnt die Eiablage: Jedes Ei wird einzeln in zusammengefaltete Blätter von Wasserpflanzen geklebt. Pro Saison legt ein Weibchen etwa 100 bis 300 Eier.
Aus den Eiern schlüpfen nach wenigen Tagen kleine Larven mit auffälligen Kiemenbüscheln. Sie wachsen schnell heran, bis sie sich im Hochsommer durch eine sogenannte Metamorphose in landlebende Jungmolche verwandeln.
Im folgenden Video sehen Sie Teichmolche bei der Erkundung ihres Lebensraums. Solche Beobachtungen gelingen nur in naturnahen, fischfreien Teichen mit klarem Wasser.
Merkmal | Männchen | Weibchen |
---|---|---|
Größe | Etwas kleiner | Etwas größer |
Körperfärbung | Intensiver gefärbt, auffällige Flecken | Dezenter gefärbt |
Besonderheit | Hoher, gewellter Rückenkamm in Wassertracht | Kein Rückenkamm |
Schwanz | Bläulicher Saum in Wassertracht | Kein Saum |
Männlicher Teichmolch in Wassertracht: Deutlich sichtbar sind der hohe, gewellte Rückenkamm und der bläuliche Saum am Schwanz – typische Merkmale während der Paarungszeit.
Weiblicher Teichmolch im Laichgewässer: Unauffälliger gefärbt und ohne Rückenkamm – Weibchen legen während der Fortpflanzungssaison bis zu 300 Eier an Wasserpflanzen ab.
Wichtig: Teichmolche können innerhalb von nur wenigen Monaten von einer winzigen Larve zu einem vollständig landlebenden Molch heranwachsen. Ein echtes Naturwunder!
Teichmolche sind wahre Nahrungsgeneralisten. Im Wasser jagen sie kleine Insektenlarven, Wasserflöhe und andere wirbellose Tiere. Auch der Laich anderer Amphibienarten wird nicht verschmäht.
An Land ernähren sie sich hauptsächlich von kleinen Spinnen, Würmern, Asseln und Schnecken.
Wichtig: Naturnahe, fischfreie Teiche mit reichem Kleintierleben sind für die Ernährung und das Überleben der Teichmolche unverzichtbar.
Gefährlich wird es für Teichmolche vor allem durch Raubfische, Vögel wie Graureiher oder Stockenten sowie durch Schlangen wie die Ringelnatter. Auch größere Insekten und Wasserkäfer können den Larven gefährlich werden.
Monat | Aktivität |
---|---|
Februar/März | Erwachen aus der Winterruhe, Wanderung zu Laichgewässern |
April | Paarung und Eiablage beginnen |
Mai/Juni | Hauptzeit der Eiablage, Larvenentwicklung |
Juli/August | Metamorphose der Larven, Abwanderung an Land |
September | Suche nach Winterquartier |
Oktober–Januar | Winterruhe an Land in geschützten Verstecken |
Trotz ihrer weiten Verbreitung sind Teichmolche zunehmend bedroht. Hauptgefahren sind der Verlust geeigneter Kleingewässer, Umweltgifte, intensive Landwirtschaft und der Straßenverkehr während der Wanderzeiten.
Info-Box: Schutzstatus
Der Teichmolch ist in Deutschland nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Es ist verboten, ihn zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Hinweis zur Haltung: Teichmolche dürfen in Deutschland nicht ohne Ausnahmegenehmigung gehalten werden. Ihre Entnahme aus der Natur ist streng verboten.
Praktische Tipps für den Schutz:
Gartenteiche fischfrei und naturnah anlegen
Chemiefreie Gartenpflege (keine Pestizide oder Kunstdünger)
Kleine Tümpel oder Pützen als Lebensräume erhalten
Straßenquerungen absichern, wo möglich
Haben Sie schon einmal einen Teichmolch in Ihrem Garten entdeckt? Mit wenigen Maßnahmen können Sie diesen faszinierenden Amphibien aktiv helfen:
Legen Sie einen sonnigen, fischfreien Teich mit Pflanzen an (wie Sie einen Gartenteich anlegen).
Vermeiden Sie chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger.
Erhalten oder schaffen Sie Laub- und Steinhaufen als Unterschlupf.
Achten Sie bei Gartenarbeiten auf versteckte Molche unter Laub und Steinen.
Schützen Sie Wanderkorridore zwischen Landquartieren und Teichen.
Tipp: Selbst ein kleiner, naturnaher Tümpel kann zur Rettung dieser besonderen Tiere beitragen.
Beobachtungstipp für Familien: Auch mit Kindern lässt sich das Leben der Teichmolche gut beobachten – mit etwas Geduld und Respekt vor der Natur.
Bitte stören Sie die Tiere nicht und greifen Sie sie nicht an.
Teichmolche sind bis zu 11 cm lang, haben eine bräunliche Oberseite und eine gelb bis orange gefärbte Bauchseite mit dunklen Flecken. Männchen tragen in der Wassertracht einen hohen, gewellten Rückenkamm.
Ja, sie tragen zur natürlichen Regulation von Kleintierbeständen bei und sind ein Zeichen für ein gesundes, fischfreies Gewässer.
Je nach Größe und Qualität des Teiches können zwischen wenigen Tieren bis zu mehreren Hundert Teichmolche in einem naturnahen Gewässer leben. Kleine Gartenteiche werden oft von 5–30 Molchen besiedelt, große Tümpel oder Naturteiche beherbergen häufig weit größere Populationen.
Ja, der Teichmolch ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.
An Land, meist unter Laub, Steinen, Wurzeln oder in frostsicheren Spalten.
Besser nicht, da ihre Haut empfindlich ist und Hautöle oder Rückstände Schaden anrichten können.
Am besten in Ruhe lassen oder, falls nötig, vorsichtig mit feuchten Händen umsetzen.
Nach der Fortpflanzungszeit, meist im Juli oder August, ziehen sie sich wieder an Land zurück.
An Wasserpflanzen, wobei die Eier einzeln in Blätter eingeklebt werden.
Ja, vor allem an Land sind Teichmolche überwiegend nachtaktiv.
Während der Paarungszeit halten sie sich wochenlang dauerhaft im Wasser auf.
Teichmolche stehen unter Schutz und dürfen nicht gehandelt werden.
Raubfische, Wasservögel, Schlangen und größere Wasserinsekten.
Ja, auf dem Land gehören auch kleine Schnecken zu ihrer Nahrung.
Ja, sie kehren meist zu ihrem Geburtsgewässer zur Fortpflanzung zurück.
Vielleicht entdecken auch Sie bald einen Teichmolch in Ihrem Garten – beim Balztanz im Teich oder auf leiser Wanderschaft durchs feuchte Laub. Wer naturnahe Strukturen schafft und schützt, gibt dieser besonderen Art eine Zukunft direkt vor der eigenen Haustür.
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