Die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) ist eine in Europa weit verbreitete Fledermausart, die in Wäldern und baumreichen Landschaften lebt. In Deutschland ist die Bechsteinfledermaus eine der häufigsten Fledermausarten, kommt aber vor allem in den südlichen und westlichen Bundesländern vor. Sie ist durch ihre Anpassung an diese Lebensräume und ihre besondere Jagdweise einzigartig und spielt eine wichtige Rolle im nächtlichen Nahrungsnetz.
Myotis bechsteinii bevorzugt alte und naturnahe Laubwälder, besonders solche mit einem hohen Bestand an Eichen und Buchen. Diese Wälder bieten zahlreiche Höhlen und Spalten in alten Bäumen, die als Schlafplätze dienen. Man findet die Bechsteinfledermaus auch in Streuobstwiesen, Feldgehölzen, Parks und Gärten. Sie findet sich oft in strukturreichen Wäldern mit einer dichten Unterholzschicht, die ihr sowohl Schutz als auch Jagdmöglichkeiten bietet. Auch Mischwälder und naturnahe Waldgebiete zählen zu ihren bevorzugten Lebensräumen. Sie ist auf warme und feuchte Sommerquartiere angewiesen, die sie in Baumhöhlen, Felsspalten und alten Gebäuden findet.
Die Bechsteinfledermaus ernährt sich hauptsächlich von Insekten, die sie in der Dämmerung und nachts jagt. Ihr Nahrungsspektrum umfasst Käfer, Spinnen, Schmetterlinge und andere kleine Insekten, die sie geschickt im Flug oder vom Boden und von Blättern aufnimmt. Dank ihres hervorragenden Gehörs kann sie auch leise bewegende Beutetiere lokalisieren.
Diese Fledermausart ist vor allem nachtaktiv und verbringt den Tag in ihren Schlafquartieren.
Sie leben in kleinen Kolonien, wobei die Weibchen in sogenannten Wochenstuben ihre Jungen zur Welt bringen und gemeinsam aufziehen. Die Männchen leben während dieser Zeit meist getrennt.
Die Bechsteinfledermaus hat ein zartes Erscheinungsbild mit einem bräunlich-grauen Fell und einer helleren Bauchseite. Ihre Flügel sind verhältnismäßig groß, was ihr eine sehr wendige Flugweise ermöglicht. Auffällig sind ihre großen, spitzen Ohren, die fast so lang sind wie der Kopf. Diese Ohren sind ein wichtiges Werkzeug bei der Echoortung, die die Fledermaus zur Orientierung und Jagd einsetzt.
Die Bechsteinfledermaus erreicht eine Körperlänge von etwa 4 bis 5 Zentimetern, wobei die Spannweite ihrer Flügel 25 bis 30 Zentimeter beträgt. Ihr Gewicht liegt in der Regel zwischen 7 und 12 Gramm. Trotz ihrer geringen Größe ist sie eine äußerst geschickte Jägerin und kann Insekten sogar im dichten Unterholz aufspüren.
Im natürlichen Lebensraum kann Myotis bechsteinii ein erstaunliches Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Dieser hohe Lebensdauer ist bemerkenswert für so kleine Säugetiere und zeugt von ihrer Anpassungsfähigkeit und ihrem effizienten Energiemanagement.
Die Bechsteinfledermaus ist jedoch stark gefährdet.
Die Hauptbedrohungen sind:
Um die Bechsteinfledermaus zu schützen, ist es wichtig, ihre Lebensräume zu erhalten und zu verbessern.
Dazu gehören:
Mit diesen Maßnahmen können wir dazu beitragen, dass diese einzigartige Fledermausart auch in Zukunft in unseren Wäldern und Landschaften leben kann.
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