Das Braune Langohr (Plecotus auritus) ist eine in Europa und Asien weit verbreitete Fledermausart, die durch ihre charakteristischen langen Ohren und ihre Anpassung an verschiedene Lebensräume einzigartig ist. Es spielt eine wichtige Rolle im nächtlichen Nahrungsnetz und trägt zur Regulierung von Insektenpopulationen bei.
Plecotus auritus bevorzugt waldreiche Gebiete, insbesondere Laub- und Mischwälder, aber kommt auch in Parkanlagen, Gärten und sogar in Gebäuden vor. Diese Fledermäuse benötigen vor allem alte Bäume mit zahlreichen Höhlen und Spalten als Tagesquartiere. Während der Sommermonate finden sie Unterschlupf in Baumhöhlen, Dachböden und hinter Fassadenverkleidungen. Im Winter ziehen sie sich in kühle, feuchte und frostfreie Quartiere wie Höhlen, Keller oder Stollen zurück, um ihre Winterruhe zu halten.
Das Braune Langohr ernährt sich hauptsächlich von Insekten, wobei es eine Vorliebe für Nachtfalter, Käfer, Spinnen und andere kleine Wirbellose hat. Diese Beute fängt es meist im Flug, nutzt jedoch auch seine langen Ohren, um Insekten von Blättern oder Zweigen zu sammeln. Das gute Gehör ermöglicht es dem Braunen Langohr, auch leise Geräusche von Beutetieren wahrzunehmen und sie gezielt zu orten.
Diese Fledermausart ist nachtaktiv und verlässt ihr Quartier erst nach Einbruch der Dämmerung, um auf Nahrungssuche zu gehen. Das Braune Langohr fliegt relativ langsam und wendig, was ihm erlaubt, auch in dicht bewachsenen Bereichen zu jagen.
Plecotus auritus ist leicht an seinen extrem langen Ohren zu erkennen, die etwa drei Viertel der Länge seines Körpers erreichen können. Das Fell dieser Fledermaus ist auf der Oberseite hellbraun bis grau-braun, während die Unterseite heller gefärbt ist. Ihr Gesicht ist relativ flach mit einer kurzen, stumpfen Schnauze, und die Augen sind klein und kaum sichtbar.
Das Braune Langohr erreicht eine Körperlänge von etwa 4 bis 5 Zentimetern und hat eine Flügelspannweite von 25 bis 30 Zentimetern. Ihr Gewicht variiert zwischen 5 und 12 Gramm, wobei die Tiere im Herbst, vor Beginn der Winterruhe, deutlich zunehmen, um ausreichend Energiereserven anzulegen.
In freier Wildbahn kann Plecotus auritus ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen, was für Fledermäuse recht beachtlich ist. Diese lange Lebensdauer ermöglicht es ihnen, sich gut an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen und erfolgreiche Fortpflanzungszyklen zu durchlaufen.
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