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Eintagsfliege

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Die Eintagsfliegen (Ephemeroptera) sind eine urtümliche Insektenordnung, die weltweit verbreitet ist. Sie zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich kurze Lebensdauer im erwachsenen Stadium aus, die oft nur einen Tag oder weniger beträgt. Trotz ihrer kurzen Lebenszeit spielen sie eine wichtige Rolle in aquatischen Ökosystemen, insbesondere während ihres Larvenstadiums.

Lebensraum

Eintagsfliegen sind in erster Linie in Gewässern anzutreffen, da ihre Larven, auch Nymphen genannt, im Wasser leben. Sie bevorzugen saubere Flüsse, Bäche, Seen und Teiche, wo sie auf sandigen oder kiesigen Böden leben. Diese aquatischen Larven sind wichtige Indikatoren für die Wasserqualität, da sie empfindlich auf Verschmutzung reagieren. Je nach Art können die Larven mehrere Monate bis Jahre im Wasser verbringen, bevor sie sich zu erwachsenen Fliegen entwickeln.

Erwachsene Eintagsfliegen sind hingegen nur kurzlebig und benötigen keine speziellen Habitate, da sie während ihrer kurzen Lebenszeit keine Nahrung zu sich nehmen. Sie sind häufig in der Nähe von Gewässern anzutreffen, wo sie schlüpfen, paaren und ihre Eier ablegen.

Nahrung

Während des Larvenstadiums ernähren sich die Nymphen der Eintagsfliegen vorwiegend von Algen, Detritus und anderen organischen Partikeln, die sie vom Boden der Gewässer filtern. Einige Arten sind auch räuberisch und jagen kleine Wasserorganismen. Diese Ernährungsweise trägt zur Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs in aquatischen Systemen bei.

Erwachsene Eintagsfliegen nehmen keine Nahrung zu sich, da ihr Mundwerkzeug zurückgebildet ist. Ihre einzige Aufgabe im erwachsenen Stadium besteht darin, sich zu paaren und Eier zu legen, bevor sie sterben.

Verhalten

Eintagsfliegen sind für ihren Massenflug bekannt, der oft kurz nach dem Schlüpfen stattfindet. Diese sogenannten "Schwärme" treten meist bei günstigen Wetterbedingungen auf und dienen der Paarung. Die Männchen sammeln sich oft in großen Gruppen, und die Weibchen fliegen hinein, um sich zu paaren. Unmittelbar nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier ins Wasser und sterben kurze Zeit später.

Ein bemerkenswertes Verhalten der Eintagsfliegen ist ihre Fähigkeit, während des Larvenstadiums durch Häutungen zu wachsen. Sie häuten sich mehrere Male, bevor sie sich zu flugfähigen Insekten entwickeln. Die erwachsenen Eintagsfliegen haben meist nur sehr begrenzte Flugfähigkeiten, was auch durch ihre geringe Lebensdauer bedingt ist.

Aussehen

Eintagsfliegen haben einen schlanken Körperbau und durchsichtige, membranartige Flügel, die meist nach hinten gerichtet sind, wenn sie ruhen. Ihre Flügel sind in der Regel mit feinen Adern durchzogen und weisen oft eine dreieckige Form auf. Charakteristisch für Eintagsfliegen sind die langen Schwanzfäden (Cerci), die bei manchen Arten länger als der Körper selbst sein können.

Die Larven haben eine abgeflachte Form und gut entwickelte Kiemen, die ihnen das Atmen im Wasser ermöglichen. Diese Kiemen befinden sich an den Seiten des Hinterleibs und sind in vielen Fällen fächerartig angeordnet.

Größe

Die Größe der Eintagsfliegen variiert je nach Art, liegt jedoch im Allgemeinen zwischen 5 und 30 Millimetern. Die kleineren Arten sind oft unscheinbar, während die größeren auffälligere Flügelspannweiten und längere Schwanzfäden aufweisen. Ihre zierliche Erscheinung macht sie anfällig für Fressfeinde, insbesondere während des Schwärmflugs.

Alter

Das wohl auffälligste Merkmal der Eintagsfliegen ist ihre extrem kurze Lebensdauer im erwachsenen Stadium, die oft nur wenige Stunden oder maximal ein bis zwei Tage beträgt. Daher stammt auch ihr deutscher Name „Eintagsfliege“. Die gesamte Lebensspanne der Eintagsfliege, einschließlich des Larvenstadiums, kann jedoch mehrere Monate bis Jahre betragen, abhängig von der Art und den Umweltbedingungen. Die Larven durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien im Wasser, bevor sie zu flugfähigen Insekten heranreifen.

Diese einzigartige Lebensweise – ein langes Larvenstadium im Wasser und ein kurzes Erwachsenenleben an Land – ist charakteristisch für die Eintagsfliegen und trägt zur Biodiversität und ökologischen Balance in aquatischen Lebensräumen bei.







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