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Goldammer

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Die Goldammer, wissenschaftlich als Emberiza citrinella bekannt, ist ein weit verbreiteter Singvogel, der in Europa und Asien heimisch ist. Sie ist leicht erkennbar durch ihr leuchtend gelbes Gefieder und ihren markanten Gesang.

 

Lebensraum

Sie bevorzugt offene Landschaften, die reich an Hecken, Feldrändern und Waldrändern sind. Diese Gebiete bieten ihr nicht nur reichlich Nahrung, sondern auch Schutz und geeignete Brutplätze. In Mitteleuropa ist sie ein häufiger Bewohner von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Sie nistet oft in dichtem Gestrüpp oder in Hecken, wo sie vor Fressfeinden geschützt ist. Auch in Parks, großen Gärten und sogar städtischen Grünanlagen kann man die Goldammer antreffen.

Während der Wintermonate bleibt sie meist in ihrem Brutgebiet, zieht jedoch gelegentlich in tiefer gelegene Regionen oder nähere menschliche Siedlungen, um leichter Nahrung zu finden. Die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und die Fähigkeit, in der Nähe des Menschen zu leben, tragen wesentlich zu ihrer weit verbreiteten Verbreitung bei.

 

Nahrung

Die Ernährung des Vogels ist vielseitig und passt sich den saisonalen Gegebenheiten an. Während der Sommermonate besteht ihre Nahrung hauptsächlich aus Insekten, Spinnen und anderen kleinen wirbellosen Tieren. Diese proteinreiche Kost ist besonders wichtig für die Aufzucht der Jungen. Die Jungvögel werden in den ersten Lebenswochen fast ausschließlich mit Insekten gefüttert, da diese reich an Proteinen und Nährstoffen sind, die für das schnelle Wachstum notwendig sind.

Im Herbst und Winter hingegen stellt sie ihre Ernährung um und frisst vorwiegend Samen von Gräsern und Kräutern. In dieser Zeit besucht sie auch häufig Futterstellen in Gärten, wo sie sich an verschiedenen Samenmischungen bedient.

Diese saisonale Anpassungsfähigkeit in der Nahrungssuche ermöglicht es der Goldammer, das ganze Jahr über zu überleben, selbst wenn bestimmte Nahrungsquellen knapp werden. Ihre Fähigkeit, Samen zu knacken und ihre Vorliebe für bestimmte Pflanzenarten machen sie zu einem wichtigen Teil des ökologischen Gleichgewichts in ihrem Lebensraum.

 

Verhalten

Das Verhalten der Goldammer ist durch eine ausgeprägte Territorialität und einen markanten Gesang gekennzeichnet. Männliche Goldammern besetzen und verteidigen ihr Revier energisch gegen Artgenossen. Sie singen von exponierten Plätzen aus, wie Baumspitzen oder Telegrafenmasten, um ihr Revier zu markieren und Weibchen anzulocken. Der Gesang der Goldammer ist ein einfacher, aber melodischer Triller, der oft als "zi zi zi zizizi" beschrieben wird und besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend zu hören ist.

Während der Brutzeit zeigen sie ein starkes soziales Verhalten. Das Weibchen übernimmt den Bau des Nests, das gut versteckt in dichtem Gestrüpp oder niedrigem Buschwerk angelegt wird. Es besteht aus Gras, Moos und anderen pflanzlichen Materialien und wird innen mit feinen Gräsern und Haaren ausgepolstert.

Die Brutpflege ist intensiv: Das Weibchen brütet die Eier, während das Männchen Nahrung heranschafft. Beide Elternteile füttern die Jungvögel, die nach etwa 12 bis 14 Tagen flügge werden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Männchen und Weibchen sowie ihre Fähigkeit, ein gut getarntes Nest zu bauen, tragen wesentlich zum Überleben der Art bei.

 

Aussehen

Die Goldammer ist ein auffälliger Vogel, dessen leuchtend gelbes Gefieder vor allem bei den Männchen besonders intensiv ist. Der Kopf und die Unterseite des Männchens sind strahlend gelb, was ihm im Frühjahr und Sommer eine besondere Attraktivität verleiht. Der Rücken und die Flügel sind bräunlich gestreift, was eine hervorragende Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum bietet. Das Weibchen ist insgesamt etwas matter gefärbt, mit weniger ausgeprägtem Gelb und stärkerem Braunton, was ihr hilft, während der Brutzeit besser getarnt zu bleiben.

Der kräftige Schnabel des Vogels ist ideal zum Knacken von Samen, was ihre Ernährung erleichtert. Ihre dunklen Augen verleihen ihr einen wachsamen und lebhaften Ausdruck. Im Winter wirkt das Gefieder oft etwas blasser, was ihr hilft, besser mit der Umgebung zu verschmelzen. Diese jahreszeitliche Variation im Aussehen ist eine Anpassung an die sich ändernden Umweltbedingungen und trägt zu ihrer Überlebensfähigkeit bei.

Größe

Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von etwa 16 cm und einer Flügelspannweite von rund 26 cm gehört sie zu den mittelgroßen Singvögeln. Ihr Gewicht liegt normalerweise zwischen 25 und 30 Gramm, was sie relativ leicht und wendig macht. Diese Körpergröße ermöglicht es ihr, effizient durch dichte Vegetation zu manövrieren und sich schnell zu bewegen, um Nahrung zu finden und vor Fressfeinden zu fliehen.

 

Alter

Die Lebenserwartung beträgt typischerweise 4 bis 6 Jahre, obwohl einige Individuen in freier Wildbahn bis zu 10 Jahre alt werden können. Verschiedene Faktoren beeinflussen ihre Lebenserwartung, darunter die Verfügbarkeit von Nahrung, das Vorhandensein von Raubtieren und die Bedingungen in ihrem Lebensraum.

Goldammern, die in Gebieten mit reichlich Nahrung und wenigen Fressfeinden leben, haben tendenziell eine höhere Lebenserwartung. Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für ihr Überleben und ihre Langlebigkeit.