Ein Grünfink, auch Grünling genannt, ist ein kleiner Singvogel aus der Familie der Finken (Fringillidae). Sein wissenschaftlicher Name ist Chloris chloris.
Grünfinken bevorzugen vielfältige Lebensräume, die ihnen sowohl Schutz als auch reichlich Nahrung bieten. Während der Brutzeit sind sie oft an Waldrändern zu finden, wo sie die dichte Vegetation als sicheren Ort für ihre Nester nutzen. Diese Bereiche bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch ein reiches Nahrungsangebot für die Jungvögel.
Neben Waldrändern suchen Grünfinken auch in Landschaften und Gärten mit dichten Hecken nach geeigneten Brutplätzen. Die Hecken bieten nicht nur Schutz und Versteckmöglichkeiten, sondern sind oft auch eine gute Quelle für Nahrung in Form von Beeren und Samen. Diese dicht bewachsenen Bereiche sind ideal, um die Nester gut zu verbergen und vor Raubtieren zu schützen.
Zur Futtersuche begeben sie sich häufig auf Felder und Äcker. Dort finden sie eine Vielzahl von Samen, die einen wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung darstellen. Auch in Gärten sind sie regelmäßig anzutreffen, besonders an Futterstellen, die von Menschen bereitgestellt werden.
Die Ernährung ist vielseitig und hauptsächlich pflanzlich geprägt. Ihre Nahrung setzt sich aus einer Vielzahl von Samen, Früchten, Knospen und Beeren zusammen, die sie je nach Verfügbarkeit und Jahreszeit variieren.
Sämereien: Samen sind ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung der Vögel. Sie bevorzugen die Samen von verschiedenen Wild- und Kulturpflanzen, die sie sowohl in der freien Natur als auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten finden. Besonders gerne fressen sie die Samen von Disteln, Sonnenblumen und anderen krautigen Pflanzen. Diese Samen sind reich an Nährstoffen und leicht zugänglich, was sie zu einer idealen Nahrungsquelle macht.
Früchte: Neben Samen nehmen sie auch verschiedene Früchte in ihren Speiseplan auf. Beeren von Sträuchern und Bäumen, wie Holunder, Vogelbeere und Brombeeren, werden gerne gefressen. Diese Früchte bieten nicht nur Vitamine und Energie, sondern sind auch in den Herbst- und Wintermonaten, wenn andere Nahrungsquellen knapp werden, eine wichtige Ressource.
Knospen: Im Frühjahr ernähren sie sich häufig von den Knospen junger Pflanzen und Bäume. Diese Knospen sind reich an Nährstoffen und leicht verdaulich. Besonders in Zeiten, in denen Samen und Früchte weniger verfügbar sind, stellen Knospen eine wertvolle Nahrungsquelle dar.
Hagebutten: Eine besondere Vorliebe zeigen Grünfinken für Hagebutten, die Früchte der Hundsrose. Hagebutten sind nicht nur reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, sondern auch an anderen wichtigen Nährstoffen. Diese Früchte sind oft bis in den Winter hinein verfügbar und bieten somit eine zuverlässige Nahrungsquelle in den kälteren Monaten.
Der Grünfink ist ein lebhafter und neugieriger Vogel, der sich gerne in Hecken und dicht bewachsenen Gebieten aufhält. Diese dichten Vegetationen bieten ihm nicht nur Schutz, sondern auch ideale Bedingungen für den Nestbau und die Aufzucht seiner Jungen. Sie legen großen Wert darauf, ihre Nester gut versteckt im Geäst zu bauen.
Je dichter die Hecke oder das Gebüsch, desto besser eignet es sich für den Nestbau. Das Nest selbst ist napfförmig und besteht aus sorgfältig ausgewählten Materialien.
Er verwendet Halme und kleine Zweige, um die Grundstruktur des Nestes zu bilden. Diese wird anschließend mit weichem Moos, Federn und Haaren ausgepolstert, um den Jungvögeln ein warmes und bequemes Zuhause zu bieten. Diese Sorgfalt im Nestbau schützt die Brut vor Fressfeinden und widrigen Wetterbedingungen.
Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel häufig in Schwärmen anzutreffen. Diese Schwärme können aus wenigen Dutzend bis zu mehreren hundert Vögeln bestehen. Das Schwarmverhalten bietet mehrere Vorteile: Es schützt vor Fressfeinden, erleichtert die Futtersuche und ermöglicht eine bessere Kommunikation unter den Vögeln. In Schwärmen sind Grünfinken oft laut und aktiv, ständig auf der Suche nach Nahrung und neuen Nistplätzen.
Während der Balzzeit zeigt das Männchen ein besonders auffälliges Verhalten. Es singt, um ein Weibchen anzulocken und sein Territorium zu verteidigen. Der Gesang des Männchens ist melodisch und variiert in Tonhöhe und Rhythmus. Er wird entweder im Flug vorgetragen oder von einer erhöhten Position aus, wie den Spitzen von Bäumen oder Hecken.
Diese Gesangs- und Flugdarstellungen sind nicht nur für die Paarung wichtig, sondern auch, um Rivalen auf Abstand zu halten und die eigenen Reviere zu markieren.
Er ist ein auffälliger Vogel, der durch sein farbenfrohes Gefieder besonders leicht zu erkennen ist. Im Prachtkleid, welches er vor allem während der Brutzeit trägt, zeigt sich das Männchen in seiner ganzen Farbenpracht. Die Brust und der Bauch des Männchens schimmern in einem lebhaften Gelbgrün, während der Rücken ein moosgrünes Gefieder aufweist.
Dieser Farbkontrast macht das Männchen im Frühling und Sommer besonders auffällig und attraktiv für die Weibchen. Zusätzlich zieren leuchtend gelbe Federn die Handschwingen und die seitlichen Schwanzfedern, was dem Vogel ein markantes und unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht, besonders im Flug.
Das Weibchen hingegen ist in der Farbgebung etwas dezenter gehalten. Ihr Gefieder ist überwiegend gräulich grün, was ihr eine gute Tarnung in der Umgebung ermöglicht. Der Rücken des Weibchens zeigt eine bräunliche Tönung, die in den Mantel übergeht und ihr ein etwas unauffälligeres Aussehen verleiht. An den Flügeln und am Schwanz sind bei den Weibchen weniger und weniger auffällige gelbe Federn zu finden, was sie weniger bunt erscheinen lässt als die Männchen.
Ein gemeinsames Merkmal beider Geschlechter ist der kräftige Schnabel, der je nach Individuum in einem blassrosa bis elfenbeinfarbenen Ton erscheint. Dieser robuste Schnabel ist ideal an die Ernährung des Grünfinks angepasst, da er es dem Vogel ermöglicht, auch harte Samen und Körner problemlos zu knacken. Der Schnabel bildet somit nicht nur ein wichtiges funktionales Werkzeug, sondern trägt auch zum charakteristischen Erscheinungsbild des Grünfinks bei.
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