Der Ohrentaucher, wissenschaftlich als Podiceps auritus bekannt, ist ein faszinierender Wasservogel, der durch sein auffälliges Aussehen und interessantes Verhalten beeindruckt.
Er bewohnt vorwiegend kühle, nördliche Regionen und ist ein hervorragender Taucher, der sich hauptsächlich von kleinen Fischen und wirbellosen Tieren ernährt.
Hauptsächlich bevorzugt er ruhige, flache Gewässer, die reich an Vegetation sind. Diese Gebiete umfassen Seen, Teiche, langsam fließende Flüsse und Marschlandschaften.
Während der Brutzeit findet man ihn oft in den borealen und subarktischen Zonen Nordamerikas und Eurasiens, wo er in den dichten Wasserpflanzen seine Nester baut.
In den Wintermonaten zieht der Ohrentaucher in mildere Klimazonen, häufig an die Küsten der Nordsee, des Atlantiks oder des Mittelmeers, wo er in geschützten Buchten und Lagunen überwintert.
Der Wechsel der Lebensräume zwischen Sommer- und Winterquartieren zeigt seine Anpassungsfähigkeit und seine Abhängigkeit von unterschiedlichen Wasserlandschaften.
Der Ohrentaucher ist ein opportunistischer Jäger und frisst hauptsächlich kleine Fische, Krebstiere und Insektenlarven. Seine Nahrungssuche erfolgt überwiegend unter Wasser, wobei er geschickt taucht und seine Beute mit dem spitzen Schnabel ergreift.
In den Sommermonaten stehen häufig Insekten und deren Larven auf dem Speiseplan, die er in den seichten Gewässern findet. Im Winter erweitert er sein Nahrungsspektrum um marine wirbellose Tiere wie kleine Krebse und Weichtiere.
Durch seine hervorragenden Tauchfähigkeiten kann er in Tiefen von bis zu vier Metern jagen und bleibt oft mehr als eine Minute unter Wasser, um seine Beute zu fangen.
Der Vogel zeigt ein interessantes und komplexes Sozialverhalten, insbesondere während der Brutzeit. Er ist bekannt für seine auffälligen Balzrituale, bei denen Paare synchronisierte Tänze auf dem Wasser aufführen.
Diese Rituale stärken die Paarbindung und sind ein beeindruckender Anblick. Während der Brutzeit bauen sie schwimmende Nester aus Pflanzenmaterial, die im flachen Wasser verankert sind.
Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege und füttern die Küken, die nach etwa drei Wochen schlüpfen. In den Wintermonaten hingegen sind sie meist einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen unterwegs und zeigen ein eher unauffälliges Verhalten.
Der Ohrentaucher ist ein auffälliger Vogel mit einem markanten Federkleid, das ihn leicht erkennbar macht. Im Prachtkleid, das er während der Brutzeit trägt, hat er eine schwarze Kopfhaube und leuchtend goldene "Ohrenbüschel", die ihm seinen deutschen Namen verleihen.
Sein Rücken ist dunkelbraun bis schwarz, während die Flanken und Unterseite heller sind. Im Schlichtkleid, das außerhalb der Brutzeit getragen wird, ist das Gefieder weniger auffällig, überwiegend grau und weiß.
Die Augen sind auffallend rot, was ihm ein intensives Aussehen verleiht. Diese Farbenpracht und die charakteristischen Merkmale machen ihn zu einem der attraktivsten Wasservögel in seinem Lebensraum.
Mit einer Körperlänge von 31 bis 38 Zentimetern und einer Flügelspannweite von etwa 46 bis 55 Zentimetern ist er ein eher kleiner Vertreter der Lappentaucher. Sein Gewicht variiert zwischen 300 und 570 Gramm, wobei Männchen tendenziell etwas größer und schwerer sind als Weibchen.
Der Vogel hat eine Lebenserwartung von etwa 10 bis 15 Jahren in freier Wildbahn, wobei einige Individuen auch älter werden können. Diese relativ lange Lebensdauer ermöglicht es ihm, mehrere Brutsaisonen zu erleben und zur Erhaltung seiner Art beizutragen.
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