Das Reh, auch bekannt als Capreolus capreolus, ist ein anpassungsfähiger und weit verbreiteter Bewohner unserer Wälder und Felder. Diese elegante und scheue Art ist in Europa heimisch und zeichnet sich durch ihre grazile Erscheinung und ihr bemerkenswertes Verhalten aus.
Rehe sind äußerst flexible Tiere und bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen. Sie sind in Laub- und Mischwäldern ebenso zu finden wie in offenen Landschaften mit Hecken und Feldgehölzen. Besonders wohl fühlen sie sich in strukturreichen Habitaten, die ausreichend Deckung und Nahrung bieten. Auch Kulturlandschaften mit landwirtschaftlich genutzten Flächen und Siedlungsnähe werden von Rehen zunehmend als Lebensraum genutzt.
Als Pflanzenfresser ernähren sich Rehe hauptsächlich von Kräutern, Gräsern, Blättern und Trieben. Je nach Jahreszeit variiert ihr Speiseplan: Im Frühling und Sommer stehen frische Kräuter und junge Triebe im Vordergrund, während im Herbst und Winter Knospen, Rinde und Bucheckern wichtige Nahrungsquellen darstellen. Rehe sind selektive Fresser und suchen gezielt nach nährstoffreichen Pflanzen.
Rehe sind in der Regel dämmerungs- und nachtaktiv, was ihnen hilft, den Kontakt mit Menschen und Raubtieren zu vermeiden. Sie leben meist in kleinen Gruppen, den sogenannten Sprüngen, oder als Einzelgänger. Besonders im Frühjahr zur Setzzeit, wenn die Kitze geboren werden, ist die Mutter-Kind-Bindung stark ausgeprägt. Rehe kommunizieren untereinander durch verschiedene Laute und Körpersignale. Bei Gefahr stoßen sie einen bellenden Warnruf aus und flüchten in schnellen, weiten Sprüngen.
Rehe haben ein zierliches, elegantes Erscheinungsbild. Ihr Fell ist im Sommer rötlich-braun und wechselt im Winter zu einem graubraunen Ton, der ihnen eine gute Tarnung bietet. Das Gesicht ist von einer auffälligen, hellen Zeichnung geprägt, die im Bereich der Augen und Schnauze besonders deutlich ist. Rehböcke tragen ein kleines, aber markantes Geweih, das sie jährlich abwerfen und neu bilden.
Rehe sind relativ kleine Hirscharten. Sie erreichen eine Schulterhöhe von etwa 60 bis 90 Zentimetern und ein Gewicht von 15 bis 30 Kilogramm. Die Männchen, auch Böcke genannt, sind in der Regel etwas größer und schwerer als die Weibchen, die Ricken. Die Kitze, die im Frühjahr geboren werden, sind anfänglich sehr klein und wiegen nur wenige Kilogramm.
In freier Wildbahn erreichen Rehe meist ein Alter von 7 bis 12 Jahren. Ihr Leben wird oft durch natürliche Feinde wie Füchse und Luchse sowie durch menschliche Einflüsse wie Jagd und Verkehrsunfälle verkürzt. In geschützten Umgebungen können Rehe jedoch auch älter werden.
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