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Sperlingskauz

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Der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) ist die kleinste Eulenart Europas und beeindruckt trotz seiner geringen Größe durch seine faszinierenden Eigenschaften und Verhaltensweisen. 

Lebensraum

Der Sperlingskauz bevorzugt dichte Nadel- und Mischwälder in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens. Besonders häufig ist er in den borealen Wäldern Skandinaviens, Sibiriens und Mitteleuropas zu finden.

Diese Regionen bieten ihm die dichten Baumkronen und das vielfältige Unterholz, die er für Schutz und Jagd benötigt. Altbestandene Wälder mit einem hohen Anteil an Fichten und Tannen bieten ideale Bedingungen für ihn, da sie eine Vielzahl von Höhlen für den Nestbau bereitstellen. 

Er meidet offene Landschaften und lebt vorzugsweise in höheren Lagen mit reichem Baumbestand, wo er genug Verstecke und Nistmöglichkeiten vorfindet.

Insbesondere alte Baumhöhlen oder verlassene Spechthöhlen dienen ihm als Nistplatz. In seiner Umgebung bevorzugt er Gebiete mit reichlich vorhandenem Totholz, das nicht nur als Brutplatz, sondern auch als Lebensraum für seine Beutetiere dient.

Nahrung

Die Ernährung der kleinen Eule besteht hauptsächlich aus Kleinsäugern wie Mäusen und Spitzmäusen, kleinen Vögeln sowie Insekten und anderen Wirbellosen.

Während der Brutzeit jagt er besonders intensiv, um seinen Nachwuchs ausreichend mit Nahrung zu versorgen. In dieser Zeit ist sein Jagdverhalten besonders energisch, und er kann bis zu dreimal täglich Beute machen.

Dank seiner hervorragenden Jagdfähigkeiten kann er auch in der Dämmerung und bei schwachem Licht erfolgreich Beute machen. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, Beutetiere zu erlegen, die nahezu seine eigene Größe erreichen.

Zu seinem Jagdverhalten gehört es, auf erhöhten Positionen wie Ästen oder Baumstümpfen zu lauern, um dann blitzschnell auf seine Beute herabzustoßen.

Seine Flexibilität in der Nahrungswahl ermöglicht es ihm, auch in unterschiedlich reichen Nahrungsgebieten zu überleben. In den Wintermonaten kann er sogar auf Vorrat jagen und überschüssige Beute in Verstecken lagern.

Verhalten

Der Kauz ist ein tag- und dämmerungsaktiver Jäger, was ihn von vielen anderen Eulenarten unterscheidet, die meist nachtaktiv sind. Während der Brutzeit zeigt er territoriales Verhalten und verteidigt sein Revier energisch gegen Eindringlinge. 

Trotz seiner geringen Größe ist er äußerst mutig und greift selbst größere Vögel an, wenn er sich bedroht fühlt. Sein charakteristischer Ruf, ein lang gezogenes Pfeifen, dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Kommunikation mit Artgenossen. 

Dieser Ruf ist vor allem in der Morgendämmerung und am späten Nachmittag zu hören und kann kilometerweit getragen werden. Er ist außerhalb der Brutzeit eher einzelgängerisch und lebt dann sehr versteckt, was ihn oft schwer zu beobachten macht.

Sein Sozialverhalten ist wenig erforscht, aber es wird vermutet, dass er außerhalb der Brutzeit nur wenig Kontakt zu Artgenossen hat. Bei Gefahr kann er ein breites Spektrum an Verhaltensweisen zeigen, von Drohgebärden bis hin zu auffälligem Flügelflattern, um Eindringlinge abzuschrecken.

Aussehen

Der Sperlingskauz ist mit seiner kompakten Statur und seinem auffälligen Gefieder ein unverwechselbarer Bewohner der Wälder. Sein Gefieder ist oberseits braun mit weißen Flecken, die ihm helfen, sich im dichten Blattwerk zu tarnen.

Die Unterseite ist weißlich mit braunen Streifen, die ein Streifenmuster bilden. Diese Musterung dient der Tarnung und macht ihn im dichten Wald schwer erkennbar.

Seine großen, gelben Augen sind charakteristisch für Eulen und verleihen ihm ein unverwechselbares Aussehen. Der Kopf ist rundlich und ohne Federohren, was ihn von vielen anderen Eulenarten unterscheidet.

Die Augen sind nach vorne gerichtet, was ihm ein ausgezeichnetes räumliches Sehvermögen verleiht und ihm hilft, Entfernungen bei der Jagd präzise einzuschätzen.

Sein Schnabel ist klein und kräftig, perfekt zum Zerreißen von Beutetieren geeignet. Die Krallen sind scharf und stark, was ihm ermöglicht, seine Beute sicher zu greifen und festzuhalten.

Größe und Alter

Mit einer Körperlänge von etwa 16 bis 19 Zentimetern und einer Flügelspannweite von 35 bis 40 Zentimetern ist der Sperlingskauz die kleinste Eule Europas.

Das Gewicht liegt durchschnittlich zwischen 50 und 80 Gramm, wobei die Weibchen tendenziell etwas größer und schwerer sind als die Männchen.

Trotz seiner geringen Größe kann der Kauz in freier Wildbahn ein Alter von bis zu sieben Jahren erreichen, wobei die Überlebenschancen von Faktoren wie Nahrungsangebot, Raubdruck und Lebensraumqualität abhängen. In Gefangenschaft können Sperlingskäuze aufgrund der besseren Versorgung und des Schutzes vor natürlichen Feinden ein höheres Alter erreichen. 

Die Mortalität ist in den ersten Lebensjahren am höchsten, da Jungvögel vielen Gefahren ausgesetzt sind, wie etwa Raubtieren, Krankheiten und Nahrungsmangel.

Ein ausgewachsener Sperlingskauz hat jedoch nur wenige natürliche Feinde und kann, wenn er ein geeignetes Revier gefunden hat, mehrere Jahre erfolgreich darin leben und brüten.







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