Bitte wählen Sie:
Tiersuche Artikelsuche


Steinadler

pixabay

Der Steinadler (Aquila chrysaetos) ist einer der majestätischsten Raubvögel der Welt, bekannt für seine beeindruckende Größe, kraftvolle Erscheinung und bemerkenswerte Jagdfähigkeiten.

Dieser Steckbrief beleuchtet die wichtigsten Aspekte seines Lebens, von seinem bevorzugten Lebensraum und seiner Nahrung bis hin zu seinem Verhalten, Aussehen, Größe und seiner Lebensdauer.

Lebensraum

Der Steinadler bevorzugt abgelegene, unberührte Gebiete, die ihm genügend Platz und Ruhe zum Jagen und Nisten bieten. Zu seinen bevorzugten Lebensräumen zählen gebirgige Regionen, ausgedehnte Wälder und Tundren.

In Europa ist er oft in den Alpen, den Karpaten und den schottischen Highlands zu finden. In Nordamerika lebt er in den Rocky Mountains und den weiten Ebenen Kanadas und Alaskas.

Diese Vögel meiden menschliche Siedlungen und große landwirtschaftlich genutzte Flächen, da sie eine ruhige Umgebung benötigen, um erfolgreich zu jagen und zu nisten.

Sie bauen ihre Nester, sogenannte Horste, auf hohen Felsklippen oder in hohen Bäumen, um eine weite Sicht auf ihre Umgebung zu haben und vor Fressfeinden geschützt zu sein. Diese Horste können über Jahre hinweg genutzt und immer weiter ausgebaut werden, sodass sie beeindruckende Ausmaße erreichen können. 

Manche Horste sind bis zu zwei Meter breit und tief. Ihre bevorzugten Nistplätze bieten nicht nur Schutz, sondern auch eine strategische Position zur Beobachtung ihrer Umgebung.

Nahrung

Diese Greifvögel sind geschickte und vielseitige Jäger. Ihre Hauptnahrung besteht aus mittelgroßen Säugetieren wie Hasen, Murmeltieren und Füchsen, aber auch Vögel und Reptilien stehen auf ihrem Speiseplan. 

In verschiedenen Regionen kann ihre Beute variieren: In den Alpen jagen sie oft Gämsenkitze, während sie in der nordamerikanischen Tundra häufig Schneehühner erbeuten. Gelegentlich machen sie auch vor Aas nicht halt, besonders im Winter, wenn lebende Beute knapp wird.

Seine Jagdstrategie ist beeindruckend. Sie jagen in der Regel im Gleitflug, wobei sie ihre Beute aus großer Höhe erspähen und dann blitzschnell hinabstoßen. Ihr ausgezeichnetes Sehvermögen ermöglicht es ihnen, kleinste Bewegungen aus großer Entfernung wahrzunehmen. 

Ein Steinadler kann eine Beute aus einer Entfernung von über drei Kilometern erkennen. Sie greifen ihre Beute mit ihren starken Krallen und töten sie meist durch einen kräftigen Biss in den Nacken oder die Wirbelsäule.

Verhalten

Steinadler sind territorial und verteidigen ihr Revier vehement gegen Eindringlinge. Ein Revier kann mehrere hundert Quadratkilometer groß sein und bietet dem Paar genügend Jagdgründe und Nistmöglichkeiten.

Sie leben meist in Paaren, die oft ein Leben lang zusammenbleiben. Diese monogame Lebensweise stärkt die Bindung zwischen den Partnern und sorgt für eine effektive Aufzucht der Jungen.

Die Brutzeit beginnt im späten Winter oder frühen Frühling, wobei das Weibchen in der Regel zwei Eier legt, die etwa 45 Tage lang ausgebrütet werden. Während dieser Zeit sorgt das Männchen für Nahrung. Nach dem Schlüpfen benötigen die Jungvögel etwa drei Monate, bis sie flügge werden.

Während dieser Zeit werden sie intensiv von beiden Elternteilen betreut und lernen allmählich selbst zu jagen. Häufig überlebt jedoch nur der stärkere Jungvogel, da der Schwächere oft von seinem Geschwisterchen verdrängt oder getötet wird – ein Verhalten, das als Kainismus bekannt ist.

Sie sind auch für ihre spektakulären Balzflüge bekannt, bei denen sie atemberaubende Luftakrobatik vorführen. Diese Flüge dienen nicht nur der Partnerwerbung, sondern auch der Stärkung der Paarbindung. 

Die Vögel vollführen dabei beeindruckende Sturzflüge, rollen sich in der Luft und greifen sich gegenseitig mit den Krallen, um dann gemeinsam im freien Fall mehrere hundert Meter abzusinken, bevor sie sich wieder trennen und in den Himmel steigen.

Aussehen

Der Adler ist ein großer, kräftiger Vogel mit einem markanten Aussehen. Sein Gefieder ist überwiegend dunkelbraun, mit goldbraunen Federn auf dem Hinterkopf und Nacken, was ihm seinen charakteristischen Namen verleiht. 

Diese goldenen Federn schimmern besonders im Sonnenlicht und geben dem Vogel ein majestätisches Aussehen. Die Flügel sind lang und breit, mit gefingerten Spitzen, die ihm beim Segelflug Stabilität verleihen und ihn äußerst wendig machen.

Der Schnabel ist kräftig und hakenförmig, ideal zum Zerreißen von Fleisch. Er ist gelb mit einer dunklen Spitze und sehr scharf, was es dem Adler ermöglicht, auch zähe Beutetiere zu zerkleinern. 

Seine Augen sind groß und scharf, von einem intensiven Gelb oder Braun, die ihm das ausgezeichnete Sehvermögen verleihen.

Seine Beine sind mit kräftigen, gelben Krallen ausgestattet, die ihm helfen, seine Beute sicher zu greifen und zu töten. Diese Krallen können eine Spannweite von bis zu 10 Zentimetern haben und sind äußerst stark und scharf.

Größe

Steinadler zählen zu den größten Greifvögeln der Welt. Die Flügelspannweite eines ausgewachsenen Steinadlers kann beeindruckende 180 bis 240 Zentimeter erreichen. Die Körperlänge liegt zwischen 75 und 90 Zentimetern, wobei Weibchen in der Regel größer und schwerer als Männchen sind.

Weibchen können ein Gewicht von bis zu sieben Kilogramm erreichen, während Männchen selten über fünf Kilogramm wiegen. Diese Größenunterschiede sind typisch für viele Greifvogelarten, bei denen das Weibchen die dominierende Rolle beim Brutgeschäft übernimmt.

Alter

Diese Adler können ein bemerkenswert hohes Alter erreichen, vor allem in freier Wildbahn, wo sie bei günstigen Bedingungen bis zu 20 Jahre alt werden können. 

In Gefangenschaft, wo sie vor natürlichen Gefahren und Nahrungsknappheit geschützt sind, können sie sogar bis zu 30 Jahre alt werden. Diese Langlebigkeit trägt zur Stabilität der Populationen bei, obwohl er in einigen Regionen immer noch bedroht ist.

Die Sterblichkeit bei Jungvögeln ist in den ersten Lebensjahren am höchsten, da sie viele Gefahren meistern müssen, von Wetterextremen bis hin zu Nahrungsknappheit und Raubtieren.

Erwachsene Steinadler haben hingegen kaum natürliche Feinde, außer dem Menschen, der durch Habitatverlust, Vergiftungen und illegale Abschüsse ihre Populationen gefährdet. Schutzmaßnahmen und Naturschutzprogramme haben jedoch in den letzten Jahren dazu beigetragen, die Bestände in vielen Regionen zu stabilisieren.

 







Immer bestens informiert!

Holen Sie sich unseren Newsletter und seien Sie immer bestens informiert. Inspirierende Ideen und tolle Ratgeber direkt in Ihr Postfach.

Zum Newsletter