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Weidenmeise

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Die Weidenmeise (Poecile montanus) ist ein kleiner, insektenfressender Singvogel, der in den gemäßigten Regionen Europas und Asiens beheimatet ist. Sie zeichnet sich durch ihr markantes Aussehen mit schwarzem Kopf und grauem Körper aus und lebt in verschiedenen Waldtypen. Mit ihrer geschickten Futtersuche und dem charakteristischen Ruf ist sie leicht zu identifizieren und spielt eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem.

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Lebensraum

Bevorzugen tut sie Wälder mit einem hohen Anteil an Laubbäumen, insbesondere Weiden und Birken, was ihr auch den Namen gab. Sie kommt in verschiedenen Waldtypen vor, darunter Mischwälder, Auenwälder und feuchte Niederungsgebiete. Die Weidenmeise ist besonders in Regionen mit einem gemäßigten Klima häufig anzutreffen, da diese Bedingungen eine reiche Verfügbarkeit an Nahrung und geeigneten Brutplätzen bieten. 

In diesen Wäldern findet sie in der dichten Unterholzschicht und den zahlreichen Sträuchern ideale Bedingungen für die Futtersuche und das Nisten. Oft ist sie auch in Parks und großen Gärten zu finden, wo sie ähnliche Strukturen vorfindet. Die Nähe zu Wasserläufen, wie Bächen und Flüssen, ist ebenfalls bevorzugt, da diese Gebiete eine besonders hohe Insektenvielfalt bieten.

Im Winter zieht es die Weidenmeise häufig in menschliche Siedlungen, wo sie an Futterstellen gut zu beobachten ist. Hier findet sie zusätzliche Nahrungsquellen und Schutz vor den rauen Wetterbedingungen. Dabei passt sie sich schnell an und nutzt die von Menschen bereitgestellten Futterhäuschen und Nistkästen.

Diese Anpassungsfähigkeit zeigt sich auch in ihrem Verhalten während der kalten Monate, wo sie oft in kleinen Gruppen oder Schwärmen mit anderen Meisenarten und Kleinvögeln auftritt, um gemeinsam nach Nahrung zu suchen und sich gegenseitig vor Fressfeinden zu warnen.

 

Nahrung

Hauptsächlich frisst sie Insekten. Ihr Speiseplan besteht aus einer Vielzahl von kleinen Insekten, Spinnen und anderen Wirbellosen, die sie geschickt in der Rinde von Bäumen und in dichten Sträuchern findet. Besonders im Sommer steht tierische Nahrung im Vordergrund, da sie reich an Proteinen ist und für die Aufzucht der Jungen unerlässlich. 

Zu ihren bevorzugten Beutetieren gehören Käferlarven, Blattläuse, Raupen und Fliegen. Die Weidenmeise ist ein geschickter Jäger, der oft akrobatische Kunststücke vollführt, um an seine Beute zu gelangen, sei es durch Picken in der Rinde oder das Absuchen von Blättern und Zweigen.

Im Winter erweitert sie ihr Nahrungsangebot auf Samen, Beeren und andere pflanzliche Kost. An Futterstellen nimmt sie gerne Sonnenblumenkerne, Nüsse und Fettprodukte an, die ihr helfen, die kalten Monate zu überstehen. Sie ist bekannt dafür, Vorräte anzulegen, indem sie Samen und Nüsse in Baumrinden und Moospolster versteckt, um in mageren Zeiten darauf zurückgreifen zu können.

Diese Vorratshaltung erfordert ein gutes Gedächtnis, da sie sich die Verstecke merken muss, um sie später wiederzufinden. Die Weidenmeise ist auch dafür bekannt, dass sie innovative Methoden entwickelt, um an schwer erreichbare Nahrungsquellen zu gelangen, was ihre Anpassungsfähigkeit und Intelligenz unterstreicht.

 

Verhalten

Der geselliger Vogel tritt oft in kleinen Gruppen oder paarweise auf. Sie ist bekannt für ihre Neugierde und ihre aktiven Futtersuchstrategien. Im Herbst und Winter schließt sie sich manchmal gemischten Schwärmen mit anderen Meisenarten und Kleinvögeln an, um gemeinsam Nahrung zu suchen und sich vor Feinden zu schützen. Diese Gemeinschaftsbildung erhöht ihre Chancen, Futter zu finden und reduziert das Risiko von Raubtierangriffen, da mehr Augen und Ohren die Umgebung überwachen.

Sie baut ihre Nester meist in Baumhöhlen, die sie oft selbst zimmert, oder nutzt verlassene Spechthöhlen. Sie ist territorial und verteidigt ihr Revier energisch gegen Eindringlinge. Die Nester bestehen aus weichem Material wie Moos, Federn und Tierhaaren, die die Brut vor Kälte und Feuchtigkeit schützen.

Ihr Gesang und verschiedene Rufe dienen sowohl der Kommunikation mit Artgenossen als auch der Reviermarkierung. Der charakteristische Ruf der Weidenmeise ist ein klares „zi-zi-be“ oder „tschick-a-dee“, das leicht von anderen Vogelarten zu unterscheiden ist.

Während der Brutzeit zeigen Weidenmeisen ein hohes Maß an Fürsorge für ihre Jungen. Beide Elternteile beteiligen sich an der Fütterung der Küken, die in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen fast ausschließlich mit proteinreicher Insektennahrung versorgt werden. Diese intensive Brutpflege sichert das Überleben der Jungvögel und ermöglicht ihnen einen guten Start ins Leben.

 

Aussehen

Die Meise ist ein kleiner Vogel mit einer Körperlänge von etwa 11 bis 13 Zentimetern und einem Gewicht von 10 bis 14 Gramm. Ihr auffälligstes Merkmal ist der glänzend schwarze Scheitel, der sich scharf von den weißen Wangen abhebt. Der Rücken und die Flügel sind graubraun, während die Unterseite heller, oft weißlich ist. Die Augen sind dunkel und die Beine blaugrau. Im Vergleich zur ähnlich aussehenden Sumpfmeise (Poecile palustris) hat die Weidenmeise eine etwas kräftigere Statur und einen markanteren Kopf.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der etwas kürzere und kräftigere Schnabel, der ihr hilft, Samen und Insekten aus schwer zugänglichen Verstecken zu holen. Der Schwanz ist relativ kurz und abgerundet, was ihr ein kompaktes und robustes Erscheinungsbild verleiht.

Die Flügel sind kurz und rund, was ihr in ihrem bevorzugten Lebensraum, dem dichten Unterholz, eine hohe Manövrierfähigkeit ermöglicht. Diese körperlichen Anpassungen machen die Weidenmeise zu einem effizienten Jäger und Sammler in ihrem natürlichen Habitat.

 

Alter

In freier Wildbahn kann sie ein Alter von bis zu sieben Jahren erreichen, wobei das Durchschnittsalter meist niedriger ist, da viele Vögel den ersten Winter nicht überleben. In Gefangenschaft können sie bei guter Pflege deutlich älter werden.

Ihre Lebenserwartung in der Natur wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Verfügbarkeit von Nahrung, das Vorhandensein von Fressfeinden und die klimatischen Bedingungen. Der kleine Vogel hat eine hohe Reproduktionsrate, was dazu beiträgt, ihre Population trotz der hohen Sterblichkeitsrate bei Jungvögeln stabil zu halten.

Jedes Jahr legt das Weibchen in der Regel zwischen sechs und zehn Eier, die nach etwa zwei Wochen Brutzeit schlüpfen. Die Küken sind Nesthocker und werden von beiden Elternteilen gefüttert, bis sie flügge werden und das Nest verlassen.